2015 Litauen

Kalte Füsse und ein Berg voller Kreuze

Lina Kalibataite und Saulius Filipavicius

Vom Mittwoch, 27. Mai bis Dienstag, 2. Juni reisten 17 Mitglieder unserer Kolpingfamilie nach Litauen. Mit dem litauischen Kolpingwerk verbindet die KF Hochdorf der langjährige Kontakt vor allem mit der Zentralsekretärin Lina Kalibataite und mit dem Vorsitzenden des Kolpingwerkes Litauen, Pfarrer Saulius Filipavicius. Uns allen in bester Erinnerung ist sicher auch noch der Besuch der Litauischen Volkstanz- und Gesangsgruppe 2007 bei uns im Pfarreizentrum Hochdorf.

Das Reiseprogramm war intensiv, bot aber dafür den Teilnehmenden einen interessanten Überblick über das südlichste der drei baltischen Länder. Von der Hauptstadt Vilnius, nahe der weissrussischen Grenze gelegen, bis an die Ostsee und wieder zurück führte die Rundreise.

Kolping-Kapelle im Universitätsgebäude

Gleich zu Beginn stand mit dem Besuch beim litauischen Kolpingwerk ein Höhepunkt auf dem Programm. In Kaunas, der zweitgrössten Stadt des Landes, betreibt Kolping Litauen bekanntlich eine Hochschule sowie einen Kindergarten. Empfangen wurden die Gäste aus dem Seetal in Kaunas von Lina Kalibataite sowie von zwei Mitgliedern der örtlichen Kolpingfamilie. Lina zeigte in einem kurzen Vortrag auf, wie das Kolpingwerk versucht der Abwanderung der jungen Litauerinnen und Litauer entgegen zu wirken, indem man ihnen Zukunftsperspektiven im eigenen Land vermittelt. Anschliessend führte sie die Gruppe durch das neue Universitätsgebäude und den gleich gegenüberliegenden Kolping-Kindergarten.

Von Kaunas aus ging die Reise weiter westwärts zur Kurischen Nehrung, einer 100 Kilometer langen und an der schmalsten Stelle nur 380 Meter breiten Landzunge vor der litauischen Küste. Die einzigartige Dünenlandschaft faszinierte alle Teilnehmenden und veranlasste einzelne sogar zu einem Fussbad in der kalten Ostsee.

Tausende von Kreuzen

Präses Pfarrer Roland Häfliger war dafür besorgt, dass auch das Spirituelle während der Reise immer wieder aufscheinen konnte. Unter anderem hatte er einen besinnlichen Reiseführer vorbereitet, ein kleines Büchlein für jeden Teilnehmer, mit Gedanken, Gebeten, Texten und Zitaten zu jedem einzelnen Tag der Reise.

Zu einem besonderen Moment wurde der Besuch beim „Berg der Kreuze“. Hier hinterlassen Gläubige seit Jahrhunderten Kreuze als Zeichen des Dankens oder Bittens. Diese Tradition wurde selbst dann aufrecht erhalten, als während der sowjetischen Besatzungszeit die Kreuze von den Machthabern regelmässig entfernt oder sogar planiert wurden. Auch die Hochdorfer Kolpingleute hatten Kreuze mitgebracht, welche Roland Häfliger in einer kurzen Andacht segnete.

Auch die Gemeinschaft – nebst Bildung und Solidarität die dritte Säule der Kolpingarbeit – wurde auf der Reise selbstverständlich gepflegt. Die günstigen Preise für litauisches Essen und das ausgezeichnete einheimische Bier erleichterten dies wesentlich.

Impressionen

Bilder, geordnet nach Reisetag (fotografiert haben Daniel, Alex, Ruth, Guido und Willy):

Reiseprogramm